Wärme-, Kälte- und Elektrotherapie

In der Thermotherapie unterscheiden wir zwischen Wärmezufuhr und Wärmeentzug – Wärmetherapie oder Kryotherapie. Wärme und Kälte werden je nach Problemstellung als angenehm empfunden. So wirkt sich Wärme positiv bei Muskel- und Gefäßkrämpfen, z.B. im Verdauungstrakt oder im Urogenitalsystem, bei Durchblutungsstörungen oder bei der Reifung von Abszessen aus. Wärmeentzug hingegen hat positive Effekte bei Entzündungen, nach Traumen oder bei Muskel-, Sehnen- und Ansatzschmerzen. Die Elektrotherapie wirkt auf sekundäre Krankheitssymptome bei akuten, traumatischen oder chronisch degenerativen Erkrankung unter Einwirkung von speziellen Stromformen. So werden durch die vermehrte Durchblutung Gewebshormone, die die Schmerzrezeptoren erregen, schneller aus dem geschädigten Gewebe entfernt.

Naturmoorpackungen

Die Naturmoorpackung ist ein reines Naturprodukt, welches seit langem als Wärme- (manchmal auch als Kälte-) anwendung verabreicht wird. Naturmoor wird in den Moorgebieten beispielsweise im Allgäu gestochen. Die Packung enthält fest gepresstes Naturmoor, welches mit einer durchlässigen Vliesschicht überzogen ist und direkt auf den Körper aufgelegt wird.

Dadurch können die wertvollen natürlichen Huminsäuren sehr gut in die Haut eindringen. Allgemeine Wirkungen der Naturmoorpackung sind Mehrdurchblutung, Schmerzlinderung, Verminderung der Muskelspannung, das Lösen von Krämpfen und eine Anregung des Immunsystems. Die Packungen werden angewendet bei

  • rheumatischen Erkrankungen
  • degenerativen Wirbelsäulen- und Gelenkerkrankungen
  • Frauenleiden
  • Vorbereitung des Gewebes auf die klassische Massage

Ultraschalltherapie

Mechanische Longitudinalwellen erzeugen einen Druckwechsel im Gewebe (mechanische Vibrationswirkung), ein Teil der Schallenergie wird in Reibungsenergie umgewandelt (thermische Wirkung mit Gefäßerweiterung).

Im Weichteilgewebe entsteht dadurch eine “Mikromassage”. Am Knochen wird der Ultraschall reflektiert.

Die Eindringtiefe kann bis 8 cm betragen. Ultraschall wirkt schmerzstillend, die Durchlässigkeit, besonders von Zellmembranen für gelöste Teilchen wie Ionen wird gesteigert, Verklebungen gelöst, durchblutungsfördernd, muskelentspannend und hat eine anregende Wirkung auf die Geweberegeneration.

  • Muskel- und Nervenschmerzen
  • Sehnenentzündungen
  • Gon- und Coxarthrosen
  • Narbenkontrakturen

Elektrotherapie

Elektrotherapie ist die Behandlung von Krankheiten unter Einwirkung von speziellen Stromformen. Ziele der Elektrotherapie sind die Einwirkung auf die Sekundärsymptome einer Erkrankung oder eines Traumas, um den Circulus vitiosus (Schmerz – Spannungserhöhung – Minderdurchblutung – Schmerz) zu durchbrechen und einen günstigen Ansatzpunkt für die physiotherapeutische Behandlung zu finden.

Ein weiterer Schwerpunkt der Elektrotherapie ist die Muskelreizung (z.B. bei Lähmungen). Die Elektrotherapie bewirkt Schmerzlinderung, Durchblutungsförderung, Detonisierung (Spannungszustand senken), Stoffwechselsteigerung, Muskelkräftigung und Resorptionsförderung von Ödemen und Gelenkergüssen. Der Therapeut wählt je nach Krankheitsbild die geeignete Stromform aus.

Kryotherapie

Kryotherapie bedeutet Behandlung mit Eis als Eispack oder in Form einer Eisabreibung. Die primäre Wirkung der Anwendung von Eis ist das Herabsetzen der peripheren Erregbarkeit und Nervenleitgeschwindigkeit und das Heraufsetzen der Schmerzgrenze. Je nach Art der Durchführung soll die Anwendung von Eis die Durchblutung steigern, Ver- und Fehlspannungen der Muskulatur und des Bindegewebes positiv beeinflussen.

Dabei werden

  • Schmerzen gelindert
  • Entzündungen gehemmt
  • bei frischen Traumen und akut entzündlichen Gelenken Schmerz und Lymphstau gemindert
  • bei schlaffen Lähmungen die Muskelspannung erhöht
  • der Atem vertieft

Oft wird Kryotherapie vor der krankengymnastischen Behandlung eingesetzt.

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